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Interview mit Trainer Fabian Servatius

Michael Schendzielorz, Redakteur

08. September 2017

Redaktion: Zu Beginn Fabian, eine ganz besondere Frage:
Die Gegner der BOL wünschen es sich wohl kaum, die Fans des TVG dafür umso mehr: Werden wir dich in dieser Saison bzw. überhaupt jemals wieder in deinem Trikot mit der Nummer 8 auflaufen sehen?

Servatius: Wenn sich das die Fans wirklich wünschen, dann freut mich das natürlich zu hören. Mir schlägt das Herz für diesen Sport vom großen Zeh bis zu meinem fast nicht mehr vorhandenen Haupthaar.
Man konnte sich ja letzte Saison schon ein Bild davon machen, wie ich an der Außenlinie herumspringe und am liebsten mit eingreifen würde. Allerdings muss ich leider sagen, dass es in der momentanen gesundheitlichen Situation mit meinem Knie nicht möglich ist aufs Feld zurück zu kehren und man mich auch in der kommenden Saison „wahrscheinlich“ nur am Spielfeldrand zu sehen bekommt. Komplett ausschließen würde ich das nicht. Falls ich das Problem mit meinem Knie irgendwann mal in den Griff bekommen sollte, könnte man es sich wieder überlegen.

Redaktion: Das ist natürlich äußerst bedauernswert! Erzähl uns doch mal kurz von deiner Beziehung zum TVG.

Servatius: Ich bin mit dem TVG aufgewachsen. Mein Vater nahm mich im Alter von 2 Jahren das erste Mal mit zum Handballraining der Superminis, die er selbst trainierte. Seit diesem Zeitpunkt hatte mich der TVG am Hintern kleben.
Außer meine letzte aktive Saison (2015/2016 – TSV Rödelsee) spielte ich mein ganzes Leben für den TVG und das immer mit jeder Menge Spaß und voller Leidenschaft. Als Trainer der weiblichen und auch männlichen Jugend war ich ja schon mehrere Jahre tätig. Die Zeit beim TVG ist und war immer Weltklasse! Ich fand dort auch viele Freunde, die wohl den größten Teil meines Freundeskreises darstellen.

Redaktion: Bei deinem ersten Einsatz in der 3. Liga gelangen dir auch gleich 3 Treffer für den TSV Rödelsee. Für den Klassenerhalt hat es am Ende zwar nicht gereicht, doch du konntest immer wieder Einsätze für den TSV verbuchen. Inwiefern helfen dir deine Erfahrungen die du beim TSV gesammelt hast, für deine neue Rolle als Trainer eines Bezirksoberliga Teams?

Servatius: Da das Niveau der Trainingseinheiten in dieser Spielklasse natürlich relativ hoch war, konnte ich da natürlich Erfahrungen sammeln, die ich nun auch ein Stück weit bei meinem Team versuche anzuwenden. Auch wenn wir mit Rödelsee abgestiegen sind, hatten wir immer einen tollen Teamgeist, den ich jetzt auch versuche bei meinen Spielern aufrechtzuerhalten. Dass er vorhanden ist kann ich nur bestätigen, da ich ihn ja all die Jahre über miterlebt und ich hoffe doch auch mitgeprägt habe.

Redaktion: Vergangene Saison hast du an der Seite von Trainer Sebastian Hauck bereits als Co-Trainer fungiert. Ist die Herausforderung, nun der alleinige Verantwortliche über das Team zu sein, eine völlig andere?

Servatius: Letzte Saison habe ich Sebastian sehr gern an der Linie unterstützt. Nur wurde mir dort auch bewusst, dass es für mich um einiges leichter sein würde nicht so oft sitzen zu müssen, da im Normalfall nur der Haupttrainer das Spiel stehend verfolgt. Und da ich die Mannschaft ja auch des Öfteren schon alleine führen durfte, als der Haucker selbst spielen musste oder verhindert war, wusste ich ja auf was ich mich nun einlasse. Ich denke nicht, dass es eine komplett andere Herausforderung sein wird. Das Torwart Training z.B., leitete ich ja letzte Saison auch schon fast über die komplette Zeit alleine.

 

Redaktion: Widmen wir uns der Vorbereitung zur anstehenden Bezirksoberligasaison. In nicht mal mehr 10 Tagen startet die Saison, wie liefs bislang?

Servatius: Die Trainingsbeteiligung fiel leider nicht so gut aus, wie ich es mir gewünscht hatte. Manchmal liefern die Spieler dann auch Gründe für ihre Abmeldung vom Training, die ich nicht immer ganz nachvollziehen kann. Von denjenigen wünscht man sich dann schon, dass sie sich öfters aufraffen und zum Training erscheinen. Aber da tickt wohl jeder anders. Letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wie viel er bereit ist für sich selbst und die Mannschaft zu tun.

Redaktion: Der TVG beendete die letzte Saison auf dem 5. Tabellenplatz in der Bezirksoberliga. Wie schätzt du die Chancen deines Teams in der neuen Saison ein, auch wenn die Vorbereitung nicht ganz nach Plan verlief?

Servatius: Ganz ehrlich, ich wäre mit dem Halten der Liga schon zufrieden. Da wir noch weitere Abgänge hatten und Zugänge leider fast ausgeblieben sind, wird es möglicherweise mindestens genauso schwer wie vergangene Saison, als wir auch lange Zeit nicht gesichert waren. Unter der Saison hat man immer mal wieder kranke, verletzte, verhinderte Spieler. Wenn der Kader nicht breit genug aufgestellt ist, hat man es einfach schwerer.

Redaktion: Gutes Stichwort. Gibt es im Vergleich zur Vorsaison Änderungen im Kader? Ab- und Neuzugänge? Jugendspieler? Rückkehrer?

Servatius: Mein Bruder Tobias Servatius musste beruflich umziehen und hat keine Zeit mehr für Training. Es verließen uns zudem mehrere Jugendspieler. Wir haben zwar Spieler, die sich als Aushilfe angeboten haben, aber nicht die volle Saison mitziehen. Neuzugänge können wir leider keine vermelden. Sebastian Gerber und Julius Schuchbauer darf ich allerdings als Rückkehrer wieder anmelden.

Redaktion: Zuletzt gab es gegen den MHV Schweinfurt immer wieder hart umkämpfte Duelle vor tollen Zuschauerkulissen. Das Heimspiel gegen den MHV bestreitet ihr gleich am ersten Spieltag (16.09.2017 / 20:00Uhr). Deine Meinung zur Terminierung?

Servatius: Man könnte sich sicherlich einen leichteren Saisonstart vorstellen. Allerdings könnte ich mir persönlich kaum ein besseres Gefühl vorstellen, als mein erstes Spiel gegen so einen Gegner wie Schweinfurt zu gewinnen. Aus meinen aktiven Zeiten, weiß ich ja was da auf dem Spiel steht. Die personelle Lage zum Saisonstart könnte besser sein.

Redaktion: Dein Meisterschaftsfavorit?

Servatius: Das ist immer eine schwierige Frage. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Wenn ich mich festlegen müsste, würde ich auf Rimpar oder Rödelsee tippen.

Redaktion: Zum Abschluss noch ein paar Worte an die TVG Fans?

Servatius: Ich möchte die Saison mit den Mitteln die mir zur Verfügung stehen so positiv wie möglich gestalten. Als Spieler weiß ich selbst, wie gut es sich anfühlt vor einer gefüllten Halle zu spielen und was es im Team auslösen kann, wenn die Zuschauer hinter einem stehen und die Mannschaft unterstützen. Auch in der kommenden Saison, hätten die Mannschaft und ich da nichts dagegen.

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